Der Rektor für die Jahrtausendwende

Konzil votierte für Prof. Dr. Christian von Borczyskowski

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Prof. Dr. Christian von Borczyskowski wird ab 1. Oktober 1997 als 26. Rektor in der TU-Geschichte die Universität für drei Jahre repräsentieren

(MSt) Das Konzil wählte am 14. April 1997 Prof. Dr. Christian von Borczyskowski zum neuen Rektor der Chemnitzer Universität. Von den 102 anwesenden der 111 Mitglieder des Konzils stimmten 52 für den Physiker. Prof. von Borczyskowski wird ab 1. Oktober 1997 für die nächsten drei Jahre die Technische Universität repräsentieren. Ebenfalls für den 1. Oktober ist die feierliche Amtsübergabe vorgesehen. Die Amtszeit des bisherigen Rektors Prof. Dr. Günther Hecht, der sich nicht zur Wiederwahl stellte, geht damit zu Ende. Das Konzil hat sich nach der Wahl dafür ausgesprochen, daß zukünftig bis zu drei Prorektoren dem Rektorat angehören können.

Drei Schwerpunkte

Entsprechend der Aufgaben einer Universität in Lehre, Forschung und als kulturelle Einrichtung sieht Prof. von Borczyskowski vor allem drei richtungsweisende Schwerpunkte, auf die sich die perspektivische Entwicklung konzentrieren sollte: Auf international orientierte und modular konzipierte interdisziplinäre Studiengänge, auf den Ausbau der TU als "Center of Excellence" in der Forschung sowie auf die Stimulierung der TU als kulturelles Forum der Region.

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Zwei Wahlgänge waren im Konzil nötig, bis der neue TU-Rektor feststand: Mit einer knappen Mehrheit von 52 zu 46 Stimmen bei vier Stimmenthaltungen konnte sich Prof. Dr. Christian von Borczyskowski gegen den zweiten Kandidaten Prof. Dr. Thomas Geßner durchsetzen.

Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei das Image der Universität, die sich trotz ihrer Erfolge schwertut, sich im regionalen und universitären Umfeld zu behaupten, meint der zukünftige Rektor. "Dieses sollte nicht so sehr wiederholend bedauert, sondern durch die Entwicklung eines angemessenen Selbstbewußtseins aufgewogen werden. Die Pflege des Images spielt daher ein besondere Rolle. Vor allem durch hervorragende Leistungen in Lehre, Forschung und Technologietransfer und deren öffentliche Präsentation sowie durch eine engagierte Teilnahme am kulturellen und politischen Leben der Region muß die Rolle der Universität gestärkt werden."

Kurzporträt

Christian von Borczyskowski wurde 1946 in Husum geboren. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne. Von 1968 bis 1972 studierte er an der Universität Bonn und an der Freien Universität Berlin Physik. Anfang 1973 verteidigte er seine Diplomarbeit zum Thema "Elektronische Spinresonanz an organischen Molekülen" erfolgreich. Während seiner mehrjährigen wissenschaftlichen Tätigkeit an der Freien Universität Berlin, u.a. auch in der Fachdidaktik der Lehrerausbildung, promovierte er 1977 auf dem Gebiet der magnetischen Resonanz an Festkörpern zum Thema "Optischer Nachweis von magnetischer Resonanz in Molekülkristallen".Ab Juni 1979 hielt sich von Borczyskowski zu einem einjährigen Forschungsaufenthalt am Huygens-Institut der Universität Leiden/Niederlande auf. Es folgten weitere Jahre als Akademischer Rat und wissenschaftlicher Leiter am Chemie- und Kristallabor des Fachbereiches Physik der Freien Universität Berlin. Seit 1981 befaßt er sich zusätzlich mit der zeitaufgelösten Spektroskopie in supramolekularen biomimetischen Systemen und habilitierte auf dem Gebiet "Laserspektroskopie und Molekülphysik" im Jahre 1987. Einer Gastprofessur an der Universität Grenoble folgten 1992 Rufe an die Universität Erlangen und an die TU Chemnitz-Zwickau. Seit 1993 ist er als ordentlicher Professor für "Optische Spektroskopie und Molekülphysik" an der TU tätig. Zu den bisherigen Arbeitsgebieten ist die Spektroskopie und Nahfeldmikroskopie an einzelnen Molekülen hinzugekommen. 1994 trat er eine dreijährige Amtszeit als Dekan an. Prof. von Borczyskowski ist Mitglied im Herausgebergremium der Zeitschriften "Applied Magnetic Resonance" und "Experimental Technique of Physics" und kann auf mehr als 140 wissenschaftliche Vorträge sowie auf über 150 wissenschaftliche Publikationen verweisen, die durch zahlreiche Drittmittelprojekte ermöglicht wurden.


1.000 silberne Scheiben geben Einblicke ins Studium

Chemnitzer Wirtschaftswissenschaftler präsentieren erste CD zur Studienwerbung

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Die Studenten Udo Riedel und Tilo Beyer freuen sich über die erste "WiWi-CD", an deren Erstellung sie mitgewirkt haben

(MSt) Wer sich über das Studium an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften in Chemnitz informieren möchte, muß in Zukunft keinen Fuß mehr vor die Tür setzen. Ein Anruf im Dekanat der Fakultät (Telefon 03 71/5 31-42 07) genügt, und schon geht die neue Werbe-CD auf Reisen. Es ist zugleich die erste Compact-Disc, die an der TU für die Studienwerbung erstellt wurde. Auflagenhöhe: 1.000 Stück. Die silbernen Scheiben beinhalten nicht nur Informationen über das Studium an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und das Studentenleben an der Universität. Auch Sehenswertes von Chemnitz und Umgebung kommt nicht zu kurz. Sogar an einen Kneipen- und Kulturführer haben die CD-Produzenten gedacht. Die ursprüngliche Idee stammt aus Österreich. Der ehemalige Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Klaus-Dieter John, brachte Anfang 1996 eine Studienwerbe-CD aus Innsbruck mit. Dies war Ansporn genug, auch in Chemnitz ein derartiges Projekt zu realisieren. Eine kleine Gruppe aus Uni-Mitarbeitern und Studenten feilte monatelang an Texten, Fotos und Videosequenzen. Nach fast einjähriger Arbeit liegt die CD nun auf dem Tisch. Wer sich per Mausklick durch die Informationsangebote der Compact-Disc "hangeln" möchte, benötigt einen 486er PC mit mindestens 8 Megabyte Hauptspeicher, einer Sound- und Grafikkarte sowie einem Double-Speed-CD-Laufwerk. Verteilt wird die neue CD nicht nur an Anrufer. Sie ist auch bei künftigen Uni-Präsentationen in Gymnasien und beim nächsten Tag der offenen Tür (14. Juni 1997) erhältlich.


Eine großzügige Geste

Commerzbank überrascht Uni mit 10.000-Mark-Scheck

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Wilhelm von Carlowitz (r.), Mitglied der Commerzbank-Geschäftsleitung in der Landeshauptstadt, übergibt einen 10.000-Mark-Scheck an den Rektor der Universität, Prof. Dr. Günther Hecht

(HJG) Es sind harte Zeiten heutzutage - die öffentlichen Kassen sind leer, die Mittel für die Unis werden immer mehr gekürzt. Wie gut, wenn man da Freunde hat, die einem im Notfall auch mal unter die Arme greifen. Auch die Chemnitzer Uni wird tatkräftig von guten Freunden unterstützt. Diese selbstlosen Gönner haben sich zusammengeschlossen in der "Gesellschaft der Freunde der Technischen Universität Chemnitz-Zwickau". Doch irgendwoher muß auch die Gesellschaft der Freunde ihre Mittel bekommen - die Mitgliedsbeiträge reichen da nicht aus. Bereits zur Tradition gehört es, daß sich die Dr.-Walter-Seipp-Stiftung der Commerzbank hier großzügig zeigt. Sie gab auch schon zu einer Stiftungsprofessur "Monetäre Ökonomie und Finanzwirtschaft" an der TU Chemnitz-Zwickau dazu. Diese ermöglicht es der Chemnitzer Uni, renommierte in- und ausländische Gastprofessoren einzuladen. Auch sonst ist die Dr.-Walter-Seipp-Stiftung (sie ist nach dem früheren Vorstands- und jetzigen Aufsichtsratsvorsitzenden der Bank benannt) nicht kleinlich, wenn es gilt, der Uni zu helfen: So übergab sie im Februar 1997 dem Vorstand der Freundesgesellschaft einen Scheck über 10.000 Mark - eine Hilfe, die die Chemnitzer Uni gerade jetzt gebrauchen kann. Über das Geld hinaus zeigt die Commerzbank damit, daß sie auch in schwierigen Tagen zur Chemnitzer Uni und zu Chemnitz steht. Schließlich hat sie hier ihre historischen Wurzeln - die Bank ging unter anderem aus dem Chemnitzer Bankverein von 1871 hervor. Übrigens: Mitglied der Freundesgesellschaft der Uni können auch "Normalbürger" werden, die sich der Entwicklung der TU Chemnitz-Zwickau (und damit der ganzen Region) verbunden fühlen. Wer die Uni ideell und materiell unterstützen möchte, ist stets willkommen und kann sich bei Dr. Klaus Kölbel unter Tel. 03 71/5 31-22 79 melden.


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HTML-Version von Ralph Meyer, 18. Juni 1997